Barneys bester Hundefreund

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Fot0: Phillys

Als Barney klein war, hatte er sehr viel Angst. Da er ja fast sein gesamtes erstes Lebensjahr schwer krank war, hat ihm vieles gefehlt, das andere kleine Hunde so erleben (auf dem Bild seht ihr noch seinen rasierten Bauch nach der Darmverschluss-OP).
Er war sehr unsicher und hatte regelrecht vor der ganzen Welt „draußen“, Angst und auch vor anderen Hunden.

Und dann kam Fynn

Fynn war der Hund meiner Freundin Birgit. Nach dem Tod meiner Hündin Java half er mir, die erste Zeit der Trauer zu überstehen. Birgit arbeitete mehrmals in der Woche in Wien und während sie arbeitete, durfte ich meine Zeit mit Fynn verbringen.
Auch als Barney da war, blieben Brigit, Fynn und ich in gutem Kontakt.
Fynn war ein sehr gemütlicher, lebenserfahrener Golden Retriever, den so leicht nichts aus der Ruhe brachte. Manche Menschen hätten ihn vielleicht auch als etwas phlegmatisch bezeichnet.

Als Barney nach seiner Gehirnhautentzündung von der Intensivstation wieder nach Hause kam, lief er mir auf Schritt und Tritt in der Wohnung nach. Zur Ruhe gekommen ist er nur, wenn ich mich hingesetzt hab und bei ihm sitzen geblieben bin, damit er schläft. Nach draußen wollte er überhaupt nicht. Schon nach wenigen Metern „flüchtete“ er wieder nach Hause.

Als Fynn uns das erste Mal besuchte, war es Liebe auf den ersten Blick. Barney bewunderte den großen Fynn grenzenlos. Ab nun lief er ihm auf Schritt und Tritt nach.

Genaugenommen machte er ihm auch alles nach:
– Fynn schlief gerne – Barney ab nun auch.
– Fynn ging gerne nach draußen und freute sich über jeden, den er sah – Barney ab nun auch.
– Fynn schnüffelte hochkonzentriert am Gehsteig, während ein großer LKW polternd vorbeifuhr – Barney auch.
– Eine große Mülltonne am Gehsteig fliegt um – stoische Gelassenheit bei Fynn – keine Reaktion bei Barney.

Es war die absolute Wunderkur. Fynn hörte vielleicht auch nicht mehr ganz gut – ich weiß es nicht – jedenfalls war er durch nichts zu erschüttern.

Das Beste war ein gemeinsamer Spaziergang etliche Wochen später im Wienerwald. Nach einer halben Stunde war Fynn schon seeehr müde und wollte nicht mehr weitergehen. Es blieb nur der Bus. Doch würde Barney in einen Bus steigen? Und würde er dort vielleicht die Panik kriegen? Wir waren noch nie Bus gefahren und neue Situationen waren oft sehr beängstigend für Barney.

Fynn sah den Bus wie ein Ertrinkender das rettende Floß: Tür auf, schnell zum Kinderwagenplatz – platsch! – endlich liegen.
Und Barney? Tür auf, hinter Fynn zum Kinderwagenplatz und platsch! Während der Bus sich brummend und vibrierend in Bewegung setzte, schliefen beide Hunde selig und süß bis zum Ausstieg.
Barney ist bis heute top Öffi-geeicht.

Fynn ist leider schon über die Regenbogenbrücke gegangen, wo er hoffentlich mit meiner lieben Java herumtollt (oder auch schläft ;-))

Danke Fynn, dass du in unserem Leben warst. Wir denken immer mit viel Liebe an dich.